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Johanniskraut – manche sehen das Heilmittel als Unkraut
Sonnig gelbe Farbtupfer zaubert das Johanniskraut in viele Cottage- und Apothekergärten. Aber auch in einem lichten Blumenbeet macht die krautige Pflanze eine gute Figur. Johanniskraut ist aber nicht nur eine gelb blühende Staude – es ist in erster Linie eine bewährte Heilpflanze. Seine straffende Wirkung kann vor allem bei strapazierten Nerven für Erleichterung sorgen. Für Hildegard von Bingen, die sich in der Kräuterheilkunde gut auskannte, galt diese Pflanze daher als „Arnika der Nerven“.
- Pflanzenname: Echtes Johanniskraut
- Erntezeitpunkt: Juni
- Pflanzengröße: von 30 cm bis zu 1 m
- Herkunft: Europa
- Pflanzzeit: Mai
- Winterhärte: winterhart
- Aussaatzeit: April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober
- Pflanzentyp: Beetpflanzen, Bienenweidenpflanzen, Duftpflanzen
- Gartenstil: Apothekergarten, Bauerngarten, Kräutergarten
- Pflege: gelegentlich Humus zugeben
- Pflegeaufwand: ohne Pflegeaufwand
- Blütezeit: Juni, Juli, August, September
- Vermehrung: Steckling, Teilung, Samen
- Blütenfarbe: gelb
- Bodenbeschaffenheit: durchlässig, nährstoffarm, trocken
- Lichtbedingungen: halbschattig, sonnig
Wie vermehrt man Johanniskraut?
Obwohl das Johanniskraut im Garten stark wächst und sich ausbreitet, kannst du es durchaus selbst vermehren. Es gibt mehrere Möglichkeiten, dies zu tun. Eine einfache Möglichkeit ist die Vermehrung durch Beschneiden. Schneide vor oder nach der Blütezeit etwa 10 cm lange Triebe ab und stelle sie in ein Glas mit Wasser. Sobald sie keimen oder im Wasser Wurzeln bilden, kannst du die Stecklinge im Garten einpflanzen.
Eine zweite Möglichkeit ist die Teilung der Pflanze, die vor allem bei bodendeckenden Arten wie dem Johanniskraut sinnvoll ist, da es schnell ausbreitende Ausläufer (Stolonen) bildet. Mit der Gartenschere oder einer Schaufel abgeschnitten, werden sie wieder zu eigenständigen Pflanzen.
Die dritte Möglichkeit ist die Samenvermehrung, die ebenfalls einfach ist. Diese Pflanze ist ein leichter Keimling. Das heißt, die Samen werden einfach in die Erde gedrückt und bleiben für die nächsten Wochen mäßig feucht – das genügt. Ab März kann dies in einem Topf auf der Fensterbank oder, bei wärmerem Wetter, direkt im Beet geschehen.
Wie pflanze ich Johanniskraut richtig?
Als ehemaliges Wildkraut bevorzugt das Johanniskraut trockene Böden mit Sonne und Halbschatten als Standort. Dies entspricht seinem Lebensraum in der Natur an Straßenrändern, Brachflächen, Waldanpflanzungen oder an Böschungen.

Im heimischen Garten macht sie sich besonders gut in einem Staudenbeet mit einer Höhe von ca. 60 cm, da sie mit ihren leuchtend gelben, sternförmigen Blüten das Beet optisch auflockert und Schmetterlinge anlockt. Der Boden sollte nährstoffarm, gut drainiert und pH-neutral sein. Für Balkon- und Terrassengärtner: Johanniskraut kann auch als Knollenpflanze gehalten werden, sollte aber nach spätestens zwei Jahren umgepflanzt werden, da die Staude sehr tief wurzelt und das Wurzelsystem stark verzweigt ist. Wähle also von Anfang an einen tiefen und breiten Topf.
Wie erntet man Johanniskraut?
Wer eine potenzielle Heilpflanze wie das „Johanniskraut“ im eigenen Garten angepflanzt hat, wird sie zweifellos ernten wollen. Und hier erweist sich die Pflanze als einfacher Gärtner. Der ideale Zeitpunkt ist um den Johannistag (24. Juni). Das ist, wenn die Blüten bereits geöffnet, aber noch nicht trocken sind. Binde das Gras ab und schneide ein gutes Drittel der Pflanze direkt über den holzigen Stängeln ab. Hänge es zum Trocknen kopfüber an einem schattigen Ort auf. Das Kraut kann dann einfach in Papiertüten oder Stoffbeuteln bis zur späteren Verwendung aufbewahrt werden.
Johanniskraut als Tee verwenden?
Melancholische Zustände, angegriffenes Nervensystem, leichte Depressionen, aber auch Magenbeschwerden, Bauchkrämpfe und Schwindel – die Liste der Symptome und Krankheiten, gegen die Johanniskrauttee helfen soll, ist lang. Der natürliche Tee gilt als entzündungshemmend, beruhigend, schmerzlindernd und nervenstärkend. Besonders beliebt ist der Tee als Mittel gegen leichte Depressionen und gedrückte Stimmung im Winter, da seine Wirkstoffe das Gehirn sanft stimulieren, ohne es zu ermüden. Der Tee ist relativ einfach zuzubereiten und sollte über den Tag verteilt getrunken werden.
Natürlich kannst du Johanneskraut-Tee auch schon fertig kaufen:


Tipps zum Johanniskraut
Neben dem Tee kannst du aus der Pflanze auch Öl zur äußerlichen Anwendung gewinnen. Um das Öl herzustellen, gebe Blüten, junge Triebe und Blätter mit natürlichem Pflanzenöl (Sonnenblumen-/Olivenöl) in ein Glasgefäß und decken es am besten nur mit einem Tuch ab. Dann stelle das Öl-Erde-Gemisch für sechs Wochen an einen sonnigen Platz, denn nur die Sonne entwickelt die rote Farbe. Schließlich gieße das Kräuteröl durch ein Sieb und füllen es schließlich in eine dunkle Flasche. Die Tinktur ist etwa ein Jahr lang lagerfähig.


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